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“Ganz Verona sieht man sich zu Füßen liegen”, so schrieb Johann Gottfried Herder seiner Ehefrau Karoline am 5. September 1788, als er die Gartenanlage der Adeligen Giusti de Giardino am SanPietro-Hügel ober dem römischen Theater auf der linken Seite der Etsch besucht hatte. Verona wurde 80 v. Chr. römische Kolonie und erhielt 40 Jahre später das römische Stadtrecht. Infolge der Schlüsselstellung der Stadt an der Kreuzung von drei Straßen (Via Galliena, Via Postumia und Via Claudia Augusta), die Italien mit dem Norden, Osten und Westen verbanden, entwickelte sich Verona unter römischer Herrschaft zum wichtigsten Administrations- und Handelszentrum Oberitaliens. Von dieser Blütezeit zeugen noch heute die zahlreich erhaltenen Bauten und Kunstwerke der Antike. Weniger bekannt als die Arena ist das römische Theater am San-Pietro-Hügel, von dem wir die römische Brücke, den Ponte Pietra, und die römischen Bauten im Stadtbereich sehen. Die Architektur des Theaters lässt sich in die ersten Jahrzehnte des 1. Jh. n. Chr. datieren und ist also älter als die Arena. Oberhalb des Theatergebäudes befindet sich das bedeutende Archäologische Museum, dasin einem ehemaligen Kloster Platz gefunden hat und Ausgrabungen aus dem Stadtgebiet von Verona beherbergt. Als Ausgleich zur versunkenen römischen und ostgotischen Kultur (Theoderich = Dietrich von Bern) besuchen wir die nahe gelegene große Parkanlage, wo 1570 Agostino Giusti die späthumanistischen Tendenzen des kultivierten Mäzens und Sammlers mit klassischen Statuen und hohen Zypressen verband. Johann Wolfgang von Goethe bewunderte 1786 diese einmalige italienische Gartenanlage und lobte seine „treffliche Lage und die ungeheuren Zypressen, die alle nadelartig in die Luft stehen.“ In der Berner Klause, dem Schicksalsweg der deutschen Könige zur Krönung in Rom, speisen wir alle zusammen in einem Restaurant, das selbstgemachte Spezialitäten anbietet. Nach dem Mittagessen fahren wir gemütlich über das Lagertal zurück und lassen die Stadt an der Etsch mit ihrem alten Stammbaum auf uns nachwirken.

 

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